Simone Glueck – Alien Parenting – Das völlig verrückte Leben mit High-Need-Kindern: Schatz du musst noch die Enten holen

Auf das Buch Alien Parenting von Simone Glueck bin ich über die Schreibaby-Gruppe auf Facebook aufmerksam geworden, denn Simone ist dort selbst Mitglied und schreibt von ihren Erfahrungen. Solche Bücher machen mich neugierig, denn ich will wissen, wie es anderen Eltern mit Schreibabys erging. Doch das ist gar nicht so richtig Thema dieses Buches, auch das Thema High-Need kommt für mich nur versteckt vor, denn mir erscheint ihr Sohn Julian als ein ganz normales Kind. Das mag nun vielleicht daran liegen, dass ich selbst so einen Wirbelwind daheim habe.

Zu Beginn hat mich das Buch etwas verärgert, denn Simone Glueck schreibt lang und breit über ihre Erfahrungen in Pekip- und ähnlichen Kursen. Sie war immer der Alien, die Mutter, die es anders gemacht hat. Denn alle anderen Mütter haben natürlich ab dem vierten Monat Brei gefüttert, kaum oder gar nicht gestillt, nicht getragen und windelfrei fanden die alle doof. Auch die Kursleiterinnen sind unsensibel und kennen sich mit all diesen Themen nicht aus. Es mag sein, dass sie wirklich solche Erfahrungen gemacht hat, ich finde sie aber sehr übertrieben und sehr abwertend geschrieben gegenüber Müttern, die es anders machen. Vielleicht machen sie es grade anders, weil sie es nicht besser wissen. Oder einfach, weil sie denken, dass dies der beste Weg für sie ist.

 

Inhalt

Simone Glueck erzählt unzusammenhangslos Anekdoten aus ihrem Alltag mit zwei Kindern. Ihr Sohn Julian ist bei der Geburt seiner Schwester Lotta drei Jahre alt und manchmal immer noch sehr fordernd, eben typisch High-Need-Kind und ehemaliges Schreikind. Doch Lotta ist zum Glück ganz anders, ein ruhiges und ausgeglichenes Kind, welches bei einer schönen Hausgeburt zur Welt kam. Auch der Geburtsbericht findet Platz in diesem Buch und passt wunderbar hinein.

Doch auch viele andere lustige Geschichten finden in dem Buch Platz. So wird das Abholen der Nummernschilder zu einem wahren Kraftakt bei dem am Ende nicht nur die Mutter, sondern auch die Oma nass geschwitzt sind und das gesamte Amt sich wahrscheinlich wünscht, Familie Glueck möge nie wieder ein Auto anmelden.

Meine absolute Lieblingsgeschichte ist die von der Nuss in der Nase. So tragisch die Situation wahrscheinlich zwischendrin war, Simone Glueck gelingt es ruhig zu bleiben und es hinterher mit einem zwinkernden Auge zu erzählen.

 

Meine Meinung

Leider ist das Buch für meinen Geschmack sehr wirr geschrieben, doch genau so scheint Simone Glueck zu sein, chaotisch und immer auf der Suche nach etwas neuem. Das macht sie zwar sympathisch, das Buch dadurch aber nicht einfacher zu lesen. Vor allem wenn sich Geschichten wiederholen.

Ob die Welt nun genau auf dieses Buch gewartet hat wage ich zu bezweifeln. Trotzdem ist es eine kurzweilige Lektüre für alle Eltern mit Kindern, egal ob High-Need oder nicht. Denn in so vielen Situationen erkennt man sich wieder und kann mit Familie Glueck mitlachen.

Mir macht es vor allem Mut zu hören, dass das Leben mit einem High-Need-Kind und einem zweiten Baby durchaus meisterbar ist. Und ich lese furchtbar gerne über andere Kinder, die genau wie die Tochter kleine Persönlichkeiten sind, die genau wissen, was sie wollen.

 

Fazit

Wer kein Problem mit dem wirren Schreibstil hat und ein selbst bedürfnisorientiert mit den Kindern lebt, wird an diesem Buch viel Freude haben.

Daphne Unruh – Fliedertraum

Auch Fliedertraum von Daphne Unruh spielt in der magischen Welt, die sie schon in den Zauber der Elemente-Reihe geschaffen hat. Das Buch spielt völlig unabhängig von dieser Reihe, es fällt aber sicher leichter es zu lesen, wenn man die anderen Bücher kennt.

Inhalt

Laura ist in der magischen Blase von Köln zuhause und dort aufgewachsen. Sie kennt die reale Welt nur aus Erzählungen ihrer Mutter und anderer Bewohner, denn sie kann die Blase nicht verlassen. Leider hat sie bis heute keine magischen Fähigkeiten ausgebildet, sollte dies bis zu ihrem 20. Geburtstag nicht passieren, wird sie für immer in der Blase bleiben müssen und nie die reale Welt kennenlernen. Doch genau das wünscht sie sich so sehr.

Durch einen merkwürdigen Zufall gelingt es Laura in die reale Welt zu kommen. Doch dort ist nicht alles einfach, die Schwierigkeiten fangen erst an, denn sie erfährt, dass sie eine Zwillingsschwester hat und wer ihr Vater ist. Laura wird in eine Welt katapultiert, die ihr fremd ist und in der sie sich nur schwer zurecht findet. Und dann ist da ja auch noch Fabio, den sie so sympathisch findet, den aber ihre Zwillingsschwester so gar nicht ausstehen kann.

Als wenn das nicht alles schon kompliziert genug ist, gerät auch noch die magische Blase von Köln in Gefahr. Keiner weiß, wie die Blase zu retten ist und Laura droht ihre Welt und ihr Zuhause zu verlieren.

Meine Meinung

Dieses Buch ist ganz anders, als die anderen Bücher, die in der magischen Blase spielen und hat doch sehr viele Ähnlichkeiten. Mir gefällt die Kölner Blase wesentlich besser als die Berliner, da die Bewohner dieser Blase sehr viel sympathischer erscheinen und auch die Blase eine wundervolle Welt zu sein scheint.

Lauras Zerrissenheit kann ich gut nachvollziehen. Natürlich will sie dazu gehören und auch wie alle anderen zwischen den Welten reisen können. Ich verstehe auch ihre Neugier, nicht nur auf die reale Welt sondern auch auf ihre Herkunft. Schade finde ich nur, dass sie diese Welt in Gefahr bringt und sehr egoistisch handelt.

Fazit

Dieses Buch von Daphne Unruh ist eine schöne Ergänzung zu den Zauber der Elemente-Büchern und gibt einen anderen Blick auf die magische Welt, die sie erschaffen hat.

Mella Dumont – Isle of us

Mit dem zweiten Band der Siebenstern-Dystopie Isle of us kehrt der Leser gemeinsam mit Fallah an die Akademie der Siebensterne zurück.

Inhalt

Fallah versucht weiterhin gemeinsam mit Marcus die Wahrheit ans Licht zu bringen und die aktuelle Regierung zu stürzen. Doch damit löst sie die zweite rote Revolution aus, ein Bürgerkrieg tobt durch das Land. Für Fallah wird es immer schwieriger, weiß sie doch nicht, wer Freund und wer Feind ist. Immer mehr Verbündete tauchen auf, weitere Verbindungen werden aufgedeckt und Hinterhalte gelegt. Fallah, Marcus und die anderen Kandidaten geraten immer wieder in brenzlige Situationen, denn irgendwer versucht sie alle auszuschalten.

Doch Fallah und auch Marcus sowie Jace geben nicht auf und kämpfen weiter für ein gerechteres Leben für alle. Unverhoffte Hilfe bekommen sie dabei von Menschen, von denen sie es nie gedacht haben. Andere dagegen fallen ihnen in den Rücken.

Fazit

Mella Dumont gelingt es eine Fortsetzung zu schreiben, die noch rasanter ist, als der erste Teil. Immer mehr Verbindungen und Verstrickungen tun sich auf. Irgendwann weiß selbst der Leser nicht mehr, wer nun zu den Guten gehört.

Das Ende hat mich jedoch nicht wirklich zufrieden gestellt. Der letzte Kampf wurde viel zu einfach und zu schnell gewonnen und das ganze Land war plötzlich wieder friedlich.

Nachdenklich macht dieses Buch auf jeden Fall. Es zeigt, was passieren kann, wenn einzelne Personen ihre Macht ausüben. Und es zeigt auch, welche Macht die Masse haben kann.

Ganz klar eine Leseempfehlung.